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von Katja Socher
<katja(at)linuxfocus.org>

Über die Autorin:

Katja ist die deutsche Redakteurin von LinuxFocus. Sie mag Tux, Film, Fotografie und das Meer. Ihre Homepage befindet sich hier.



Übersetzt ins Deutsche von:
Katja Socher <katja(at)linuxfocus.org>

Inhalt:

 

Eine ganz neue Welt: eine Tour mit Tux durch das Land des Pinguins

[illustration]

Zusammenfassung:

In diesem Artikel führt Tux, das Linux Maskottchen die Touristin bei ihrer ersten Tour durch sein Heimatland. Tux erklärt einige Konzepte, die für Touristen wahrscheinlich neu sind und gibt ihnen Tipps und Hinweise, wie sie hinterher Linux weiter auf eigene Faust erforschen können.



 

Hallo (Einführung)

Hallo! Ich bin Tux, der Linux Pinguin und werde heute dein Reiseführer bei deinem ersten Rundgang als Touristin durch diese wunderbare, aber noch ein bißchen unbekannte und seltsame Welt, sein. Nach dieser ersten Tour kannst du dann die Gebiete, die dich interessieren auf eigene Faust genauer erforschen.

 

Anreise

Für meinen Rundgang nehme ich an, daß du bereits angereist bist, daß Linux bereits auf deinem System läuft. Ich weiß, daß Pauschalreisen (Linux vorinstalliert auf deinem Rechner) noch nicht sehr verbreitet sind und du sehr wahrscheinlich deine Reise individuell buchen mußtest. Aber vielleicht war dies ja schon die erste positive Überraschung: Buchen der Reise (Installieren von Linux) war wirklich einfach! Der einzige Teil, der vielleicht ein bißchen trickreich war, war das Partitionieren. Wenn du eine der neueren Distributionen benutzt, kannst du automatisches Partitionieren wählen, was alles sehr einfach macht. Aber wenn du aus irgendwelchen Gründen das automatische Partitionieren nicht willst, kannst du es natürlich auch selber machen. Normalerweise sollte das Lesen des Handbuchs, das bei den meisten Distributionen mit dabei ist, helfen. Aber schließlich liegt es an dir, zu entscheiden, wie du dein System partitionierst, da du die einzige bist, die weiß, wofür du es benutzen willst. Wenn du keinen blassen Schimmer hast, hier ein oft benutzter Vorschlag:

Für eine gute Linuxinstallation braucht man mindestens 2 GB Festplattenspeicher.
Erzeuge 4 Partitionen für Linux:

So, jetzt, wo Linux auf deiner Maschine läuft, erreichen wir die
 

Paßkontrolle

Hier mußt du deinen Namen und dein Paßwort angeben und meistens mußt du dich für ein Hotel entscheiden. Wenn du meinst, daß in den Zeiten freien Reisens Paßkontrollen überflüssig sind, kannst du es auch als Schlüssel zu deinem Hotelzimmer betrachten (auch wenn das nicht 100% richtig ist). Du wirst zugeben, daß es gut ist, einen zu haben, damit andere Leute nicht ohne deine Erlaubnis hereinkommen können. Auf diese Weise kannst du auch ein Look & Feel wählen, das dir gefällt, während andere Leute, die denselben Computer benutzen, ein völlig anderes Aussehen wählen können, wenn sie das wollen. Du kannst deine eigene Welt völlig nach deinem Geschmack erschaffen!
Jeder mit einem gültigen Account (Benutzername und Paßwort) kann in das Land des Pinguins einreisen!
Um dein Paßwort zu ändern, öffne eine Shell (das ist das Fenster, das so ähnlich aussieht wie dos unter Windows. Du startest es z.B. durch Wählen von xterm in dem Menü unter "Terminal"), nachdem du dich eingeloggt hast und tippe einfach passwd. Du mußt dann dein jetziges Paßwort eingeben und danach zweimal das neue, um Schreibfehler zu vermeiden.
Beachte, daß Linux zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet.
Du solltst es, wenn immer möglich vermeiden, dich als root einzuloggen, denn als normaler Benutzer ist die Gefahr, dein System zu zerstören nur sehr sehr gering. Root ist ein Superbenutzer, der viele Dinge tun kann, die ein normaler Benutzer nicht kann und sogar Zugriff auf alle normalen Benutzeraccounts hat. Deshalb kannst du besonders, wenn du das System noch nicht so gut kennst, als normaler Benutzer viel sorgloser alles ausprobieren, da das einzige, was du zerstören kannst, dein eigener Benutzeraccount ist, was aber keinerlei Auswirkungen auf das gesamte System hat. Wenn du noch keinen normalen Benutzer eingerichtet hast oder noch einen weiteren hinzufügen möchtest (du kannst selber so viele Accounts haben wie du möchtest), sind hier zwei Möglichkeiten, wie du das machen kannst:
1) Grafische Lösung
Du mußt root sein, um einen neuen Account erzeugen zu können. Deshalb, wenn du als normaler Benutzer eingeloggt bist, öffne eine Shell, tippe su und dann gib in der nächsten Zeile das root-Paßwort ein (alternativ kannst du dich ausloggen und als root wieder einloggen). Gib den Befehl linuxconf ein. Das Programm startet. Wähle "Users" unter "Config", dann "User Accounts" unter "Normal" und dort "Add". Jetzt gibt den Benutzernamen und optional die Gruppen, zu der sie gehört etc. ein. Dann drücke "Accept". Ein neues Fenster erscheint und fragt dich nach dem Paßwort. Gib es ein und drücke "Accept". Wieder erscheint ein neues Fenster und fordert dich zur nochmaligen Eingabe des Paßwortes auf. Gib es nochmal ein und drücke return. Der neue Benutzeraccount ist jetzt erstellt und du solltest dich jetzt wieder als root ausloggen.
2) Lösung unter Benutzung der Shell
Du mußt root sein (siehe oben, wie man root wird). Öffne eine Shell und tippe useradd, Leerzeichen, den Benutzernamen für den neuen Account und drücke dann return. In der nächsten Zeile mußt du ein neues Paßwort für den neuen Account durch Tippen von passwd denBenutzerNamen eingeben und noch ein zweites Mal in der nächsten Zeile, um sicherzustellen, daß du dich nicht vertippt hast. Danach bekommt du: "passwd: all authentication tokens updates successfully" angezeigt. Der neue Benutzeraccount ist erstellt und du solltest dich wieder als root ausloggen.
Um wieder ein normaler Benutzer zu werden, tippe exit, wenn du durch Tippen von su vorher root geworden bist oder log dich aus.
Zum Ausloggen gehst du in das Menü deiner gewählten Unterkunft und wählst log out, exit oder quit.

 

Verkehrsmittel

Wie auch in anderen Systemen benutzt man die Maus und die Tastatur als Fortbewegungsmittel. Aber mit Linux ist es üblich, eine Drei-Tasten-Maus zu benutzen. Normalerweise kann man mit einer Zwei-Tasten-Maus die mittlere Taste durch gleichzeitiges Drücken der rechten und linken Taste emulieren, aber du wirst feststellen, daß das Fortbewegen mit einer Drei-Tasten-Maus viel komfortabler ist.
Mit der mittleren Taste kann man etwas auf einen beliebigen Platz pasten (einfügen), wenn man es vorher mit der linken Taste markiert hat, was wirklich ein sehr nettes und oft benutztes Feature ist.

 

Unterkunft

Man kann zwischen allen Arten von Unterkunft wählen, vom 5 Sterne Luxushotel zum preisgünstigen und einfachen Hotel oder gar einem Campingzelt. Es liegt ganz an dir. Du kannst es entsprechend deinem Plattenplatz und deinem Geschmack auswählen und es ist auch möglich, von einer Unterkunft zur anderen zu wechseln, wann immer du willst. Du wählst dein Hotel in der Menüleiste, wenn du dich mit deinem Displaymanager einloggst. Beliebte Unterkünfte sind Gnome, KDE, window maker, fvwm, icewm,... Du solltest dein Hotel wirklich sorgfältig auswählen, denn wir wissen schließlich alle, daß ein großartiger Urlaub genauso davon abhängt, wie sehr dir deine Unterkunft gefällt, wie von allem anderen.

 

Virtuelle Räume (Virtuelle Desktops)

Ein Feature, daß du finden wirst, egal, was für eine Unterkunft du wählst, sind die virtuellen Desktops. Die Standardeinstellung ist meistens vier davon zu haben, aber du kannst das ändern, wenn du willst. Auf diese Weise kannst du einen Desktop zum Beantworten von Email und zum Surfen im Internet benutzen, einen anderen, um Bilder mit The Gimp, einem Bildbearbeitungsprogramm zu erstellen, noch einen anderen, um normale Schneckenpostbriefe zu schreiben und den vierten für was auch immer. Es hilft wirklich, deinen Arbeitsplatz zu organisieren.
Um von einem Raum in den anderen zu kommen, klickt man einfach auf den Pager (oder Clip) in den Raum, in den man gehen will.

 

Essen und Trinken

Du wirst feststellen, daß die Wahl recht groß ist. Wenn du einen der beiden Desktops gnome oder kde gewählt hast, bekommst du durch Klicken des ersten Knopfes auf der linken Seite des Panels das Menü. Bei den anderen Unterkünften bekommt man das Menü durch einen Mausklick irgendwo auf den Hintergrund. In Gnome und kde tragen neu installierte Programme sich oft automatisch ins Menü ein, während man bei den Windowmanagern das Menü selber aktualisieren muß. Trotzdem ist deine Auswahl bei allen beinahe gleich.

 

Gnome und KDE

Wenn du schon mal im Windowsland warst, wird dir hier vieles vertraut vorkommen. Da schon sehr viel über beide geschrieben wurde und beide sehr viel Dokumentation über ihre Desktops haben (klicke einfach auf die Hilfeknöpfe oder gehe zu ihren Webseiten auf www.gnome.org und www.kde.org), die du lesen kannst, werde ich es hier nicht wiederholen.
Nun, da gibt es doch eine Sache, die ich sagen möchte: In der Konfiguration, um den Mausfocus einzustellen, fände ich es toll, wenn du den "sloppy mouse" focus (genannt "focus follows mouse" in KDE und in Gnome mußt du mit enter only auf die Frage "when does the mouse pointer affect the input focus?" antworten) mal ausprobieren würdest! Die Defaulteinstellung ist "click to focus", was auch unter Windows der Fall ist. Zuerst wirst du die neue Einstellung etwas komisch finden, aber wahrscheinlich wirst du bald nicht mehr ohne sie leben wollen...

Aber vielleicht stört dich auch die Übereinstimmung zu Windowsland oder du bist einfach neugierig, wie andere Hotels aussehen. Es gibt viele andere. Windowmanager sind normalerweise leichter und man kann Icons nicht direkt auf den Hintergrund platzieren. Es sind viele verschiedene Windowmanager verfügbar und du solltest dir einige anschauen, um den zu finden, der dir am besten gefällt. Alle von ihnen sind sehr stark konfigurierbar, um das Aussehen zu bekommen, was dir am besten gefällt.

 

Window Maker

Dies ist ein sehr netter Windowmanager mit sehr nettem Aussehen, der sich ebenfalls grafisch konfigurieren läßt. Der einzige Grund, warum ich nicht mehr über ihn sage, ist, daß Georges schon alle Arbeit gemacht hat :-) Gehe deshalb zu Window Maker, der Geist von NeXTStep, und lies seinen Artikel über diesen fantastischen Windowmanager, den du auf jeden Fall ausprobieren solltest, bevor du eine endgültige Entscheidung triffst, welchen du benutzen willst!

 

IceWM

Ein weiterer netter und beliebter Windowmanager ist IceWm. Er ist einer der wenigen Windowmanager, bei denen man noch eine Konfigurationsdatei bearbeiten muß, um das Aussehen zu ändern. Zum Konfigurieren erstelle ein Verzeichnis ~/.icewm und kopiere dann die default Dateien:
cp /usr/X11R6/lib/X11/icewm/preferences ~/.icewm/preferences
cp /usr/X11R6/lib/X11/icewm/toolbar ~/.icewm/toolbar
cp /usr/X11R6/lib/X11/icewm/winoptions ~/.icewm/winoptions

Jetzt kannst du sie so verändern, wie du möchtest. Es würde zu weit führen, IceWM in diesem Artikel detailliert zu beschreiben, deshalb ist alles, was ich sagen kann: Spiel einfach ein bißchen damit herum.

 

Zimmerservice, bitte

Ganz egal, welches Hotel du gewählt hast, bist du frei in der Wahl des Zimmerservice. Es gibt viele verschiedene Dateimanager unter Linux. Mit ihnen kannst du deine Dateien kopieren, sie verschieben, löschen oder was immer du willst.
Ein Konzept, das vielleicht neu für dich ist, ist das Konzept der Rechte. In Linux hat jede Benutzerin ihr eigenes home-Verzeichnis, worin alle ihre persönlichen Dateien gespeichert werden. Aber natürlich wäre es nett, wenn jemand anderes, der ebenfalls deinen Rechner benutzt oder darauf zugreift, alle oder wenigstens einige der Dateien sehen könnte. Manchmal ist es vielleicht sogar nützlich, dieser Person Schreibrechte für (das Recht zum Ändern) einer bestimmten Datei zu geben. Und wenn du ein ausführbares Programm geschrieben hast und möchtest, daß andere Leute es auch benutzen können, mußt du ihnen das Recht zum Ausführen geben. Manchmal möchtest du allen das Recht geben und manchmal nur einigen wenigen. Dies ist der Grund, warum Linux zwischen dem Recht, das du selber hast, dem, das eine bestimmte Gruppe hat und dem, was alle anderen haben, unterscheidet. Wenn du root bist, kannst du soviele Gruppen anlegen, wie du möchtest.
Damit andere Leute deine Dateien sehen können, mußt du zuerst allen oder der bestimmten Gruppe, der du Zugang zu deinem home-Verzeichnis geben willst, Lese- und Ausführungsrechte für dein home-Verzeichnis geben, ansonsten können sie nicht einmal den Inhalt deines home-Verzeichnisses sehen. Danach kannst du für jede einzelne Datei entscheiden, wem du welche Rechte geben möchtest.
Konqueror z.B. ist ein sehr netter Dateimanager, mit dem man auch im Web browsen kann, aber es gibt auch noch viele viele andere.
Während deines ersten Aufenthalts im Land von Tux wirst du es wahrscheinlich zu schätzen wissen, einen Zimmerservice zu haben, aber später, wenn du öfter kommst oder dich sogar entschieden hast, vollständig hierher zu ziehen, findest du es vielleicht netter und effizienter alles mit Hilfe der Shell selber zu machen, Man kann kleine Shellskripte für Dinge benutzen, die sich öfter wiederholen. Und man kann die tab-Taste benutzen, um Befehle/Worte automatisch beenden zu lassen (automatische Wortvervollständigung) und durch Drücken der Pfeiltasten kann man früher schon benutzte Befehle zurückholen.
Um mehr über die Shell zu lernen, lies die beiden Artikel von Manuel Muriel Cordero: Wichtige UNIX Befehle und GNU file utilities.
Und natürlich kannst du Guidos und meinen Artikel über Shell Programmierung lesen.

 

Ein Hotel Safe

Um zu verhindern, daß andere Leute dein home-Verzeichnis verändern können, gibt es nicht nur das Konzept von verschiedenen Benutzern und Rechten, sondern du kannst auch deinen Bildschirm abschließen, wenn du deinen Computer nur kurz verläßt und dich dafür nicht extra ganz ausloggen möchtest. Einfaches Tippen von "xlock" in eine Shell schließt deinen Bildschirm ab und du mußt erneut dein Paßwort eingeben, um wieder Zugang zu deinem Computer zu bekommen. Du findest dann alle Applikationen etc., so, wie du sie verlassen hast.

 

Das Postamt oder Nach Hause telefonieren

Was wäre ein Urlaub, wenn du keine Postkarten nach Hause schicken oder auf andere Weise mit den Daheimgebliebenen in Verbindung treten könntest. Natürlich ist das im Land des Pinguins kein Problem.
Um Schneckenpostbriefe zu schreiben, gibt es mehrere verfügbare Programme, einige frei, wie Ted, Kword, Abiword, StarOffice... um nur ein paar wenige zu nennen und andere zum Kauf wie Applixware und WordPerfect.
Wenn du diese Programme nur zu Hause benutzt und nur gewöhnliche Dinge damit tun willst, wie Schreiben eines Briefes an die Bank oder an einen Freund, dann sind fast alle Programme geeignet und du mußt dir einfach nur das raussuchen, das dir am besten gefällt. Über Ted kannst du den Artikel in LinuxFocus lesen: Ted entdecken. Über Kword und Abiword würde ich sagen, daß momentan KWord ein paar mehr Features besitzt als Abiword, während Abiword weitaus stabiler läuft. Aber beide entwickeln sich äußerst schnell und haben die Aussicht, in der Zukunft wirklich großartige und fortgeschrittene Werkzeuge zu werden. StarOffice verfügt über eine Menge Features, aber einige Leute mögen es nicht, weil es recht fett ist. ( Du kannst die beiden Artikel Die StarOffice Suite und StarOffice für Linux lesen). Probier sie einfach selber aus und entscheide, ob sie für dich richtig sind. Du kannst auch Applix oder WordPerfect kaufen. Ich selber habe bisher noch nicht mit WordPerfect gearbeitet, weshalb ich hier nur über Applix reden kann. Wie ich sehen kann, hat es noch ein paar mehr Features als StarOffice und ich finde, man kann sehr komfortabel damit arbeiten. Aber probiere es selbst. Die Wahl liegt bei dir!
Natürlich gibt es auch Tabellenkalkulationen, Präsentationswerkzeuge, Adressbücher und andere Planungsprogramme für Linux.

Es gibt ein kleines Programm namens knotes, das wie Post-it- Sticker ist und mir wirklich gut gefällt. Man kann mehrere Notizzettel offen haben und sie einfach überall auf dem Bildschirm, wo man möchte, ankleben. Es ist immer nett, sich eine kleine Notiz zu schreiben, um wichtige Verabredungen oder andere wichtige Dinge, die man erledigen muß, nicht zu vergessen.

Lesen von pdf-Dateien: Es gibt ein Programm namens xpdf, das du benutzen kannst. Tippe einfach xpdf gefolgt von dem Dateinamen in die Shell oder starte es mit deinem Dateimanager. Eine andere Möglichkeit ist, das Programm acroread durch Tippen von acroread gefolgt von dem Dateinamen zu benutzen.

Internet & Email: Natürlich ist das Surfen im Internet kein Problem. Ich habe konqueror schon als Dateimanager erwähnt, aber er ist auch ein netter Internetbrowser, der immer beliebter wird. Andere Browser sind z.B. netscape und opera.
Und es existieren auch mehrere Emailprogramme, kmail, netscape mail, mutt....

Vielleicht willst du nicht nur Emails schreiben, sondern auch einige Bilder oder andere Dokumente mitschicken. Es wäre nett, wenn man sie zu einem Paket zusammenpacken und auch noch komprimieren könnte, so daß man nicht zu viele Daten verschicken muß.
Nun, wenn du sie nur innerhalb des Landes von Tux verschicken willst, tippe einfach
gzip filename.ext
um deine Datei zu komprimieren. Die komprimierte Datei wird dann als filename.ext.gz abgespeichert. D.h., wenn du deine Datei sunshine.jpg komprimieren willst, tippe
gzip sunshine.jpg
und sie wird als sunshine.jpg.gz gespeichert.
Du kannst auch bzip2 benutzen, um deine Dateien noch etwas stärker zu komprimieren. Siehe man bzip2 für weitere Informationen.
Um mehrere Dateien in ein Archiv zusammenzupacken, kann man den Befehl tar benutzen:
tar -cvf filename.tar files/directories
Um deine Dateien sunshine.jpg und moonlight.jpg in eine neue Datei namens pictures zu packen, tippe
tar -cvf pictures.tar sunshine.jpg moonlight.jpg.
Um deine Dateien in einem Schritt zusammenzupacken und zu komprimieren, kannst du:
tar -cvfz files.tgz file1.ext file2.ext
tippen.
Die Optionen cvfz bedeuten, daß c das Archive erzeugt (create), z komprimiert es, f bedeutet, daß die files.tgz Datei zum Speichern benutzt wird und v (verbose) gibt den Namen der Datei, die gepackt wird, auf den Bildschirm aus.
Um den Inhalt eines solchen Archives anzuschauen, tippe:
tar -tfz files.tgz
wobei t den Inhalt des Archivs angibt.
Um deine gz Dateien wieder zu dekomprimieren, tippe einfach
gunzip filename.ext.gz
gunzip sunshine.jpg.gz dekomprimiert die Datei sunshine.jpg. Die Datei sunshine.jpg.gz existiert dann nicht länger.
Um dein Archiv zu entpacken, tippe
tar -xvf files.tar
x steht für Entpacken des Archives.
Um deine tgz Dateien zu entpacken und zu dekomprimieren, tippe:
tar -xvfz files.tgz
x zieht die Dateien heraus (extract).

Wenn du deine Dateien außerhalb oder innerhalb und außerhalb des Landes des Pinguins verschicken willst, ist es besser, zip zu benutzen. Deshalb tippe
zip -r filename.zip files
Um deine Dateien sunshine.jpg und moonlight.jpg in einer neuen Datei namens pictures zu komprimieren, tippe
zip -r pictures.zip shunshine.jpg moonlight.jpg.
Die Option -r wird benutzt, wenn du nicht nur Dateien, sondern auch ein Verzeichnis mit all seinem Inhalt packen willst.
Um eine gezippte Datei zu dekomprimieren, tippe
unzip filename.zip

Es gibt auch grafische Werkzeuge zum (De)komprimieren und (Aus)packen deiner Dateien, wie z.B. gnozip.

 

Sehenswürdigkeiten

So, jetzt wo du angekommen bist und die richtige Unterkunft für dich gefunden hast und weißt, wie man mit anderen in Kontakt tritt, möchtest du deinen Urlaub genießen. Also, was sind die Attraktionen?

Viele Touristen kommen hierher, weil sie programmieren wollen oder lernen wollen, wie man programmiert. Und Linux ist hier wirklich eine Art Paradies. Es gibt viele viele Programmiersprachen und die meisten davon sind kostenlos. Du lädst sie einfach herunter, installierst sie und legst los. Alles, was du jetzt noch brauchst, ist ein Texteditor, den du magst. Es gibt nedit, vi, emacs, kedit, kate, joe.....
(Lies die Artikel über nedit und vi, wenn du möchtest.)
Wenn es eine Interpretersprache ist, muß die erste Zeile der Pfad zu der installierten Interpretersprache sein. Dann schreibst du dein Programm, speicherst es ab und machst es ausführbar (setzt die Rechte auf executable). Wenn es eine Kompilierersprache ist, mußt du das Programm erst kompilieren, bevor du es laufen lassen kannst. Um es laufen zu lassen, tippe einfach ./namedesprogrammsdasdugeschriebenhast.
Für viele Sprachen gibt es gute Tutorien im Web, die dir helfen können, die Sprache zu lernen.
Wenn du Interesse hast, Perl zu lernen, kannst du auch Guidos Perlartikel lesen:
Perl Teil I
Perl Teil II
Perl Teil III
Beispiel:
In Perl (einer Interpretersprache) muß die erste Zeile
#!/usr/bin/perl
sein.
Um ein Programm, das in C (einer Kompilierersprache) geschrieben wurde, zu kompilieren, tippe:
gcc -Wall -o finalprogram file.c

Wenn du zur Erholung hierher gekommen bist, findest du natürlich auch jede Menge Programme. Ganz egal, ob du kreativ sein und z.B. Zeichnen möchtest oder nur nur am Swimmingpool liegen und coole Musik hören, Spiele spielen oder was auch immer tun willst, gibt es sicher das geeignete Programm für dich. Es gibt wirklich großartige Graphikprogramme wie The Gimp, Sketch, Blender..., die du nicht auslassen solltest.
Um zu sehen, was für Programme es gibt, sieh dir die folgenden Webseiten an:

Es gibt natürlich noch viele andere Seiten, auf denen du Informationen zu (neuen) Programmen bekommst. Wenn dir eine der Applikationen gefällt und du sie ausprobieren willst, mußt du sie nur herunterladen.

Es gibt bisher noch nicht ganz so viele Programme für Linux wie für Windows, aber wenn du keine Raubkopien benutzen willst, sondern nur legale, dann stehen dir sehr viel mehr Programme zur Verfügung, die du benutzen kannst, da die meisten Programme immer noch kostenlos sind oder für einen recht geringen Betrag gekauft werden können.

 

Buchen eines Ausflugs

oder Installieren von Software.
Um neue Software zu installieren, mußt du root sein.
Bevor du ein Programm aus dem Internet herunterlädst, solltest du zuerst schauen, ob das Programm nicht auf einer der CDs deiner Distribution mit dabei ist. Sie enthalten normalerweise viel mehr als die Dinge, die während des Installationsprozesses installiert werden. Die Software auf diesen CDs kommt in Paketen. Es existieren zwei Paketformate: deb und rpm. Ich zeige dir hier, wie man rpm Pakete installiert, da dieses Format sehr häufig vorkommt.
Um Pakete zu installieren, kannst du grafische Werkzeuge benutzen, wie gnorpm oder kpackage oder den Shellbefehl "rpm -i" .
Ein einzelnes Paket, daß keine weiteren Programme benötigt, zu installieren, ist einfach. Laß einfach
rpm -vi package_name.rpm
laufen.
Es wird ein bißchen komplizierter, wenn du zuerst andere Pakete installieren mußt, die das Programm benötigt. Wenn das Programm auf den CDs deiner Distribution ist, dann sollten die Bibliotheken, von denen das Programm abhängt, ebenfalls auf der CD sein. Überprüfe, was die Fehlermeldung über fehlgeschlagene Abhängigkeiten (failed dependencies) sagt und installiere die fehlenden Programme zuerst.
Mandrake hat ein Programm namens urpmi, das weiß, welche Pakete auf welchen CDs sind und die Abhängigkeiten zuerst installiert.
"urpmi make"
installiert z.B. das make utility, das du zum Kompilieren von Software brauchst.

Upgraden ist identisch zur Installation, außer daß man die Option -U anstelle von -i benutzt:
rpm -vU package_name.rpm
Das coole an rpm ist, daß man sehen kann, was man installiert hat:
rpm -qia
und es auch problemlos wieder deinstallieren kann. Zum Deinstallieren benutzt man einfach die Option -e (für erase):
"rpm -e package_name."

Pakete aus dem Internet:
Das Problem mit Paketen, die du aus dem Internet herunterlädst ist, daß du genau aufpassen mußt, daß sie für dein System gemacht sind. Das Installieren eines Paketes für eine andere Distribution oder eine andere Version deiner Installation geht mal und mal nicht. Ansonsten geht es so, wie oben beschrieben.

Installation vom Quellcode:
Dies klingt unheimlich, ist aber oft ganz einfach:
- Packe das Paket aus
- Folge den Anweisungen der README oder INSTALL Datei

Normalerweise geht es folgendermaßen:
- tar zxvf file.tar.gz
- cd in das Paketverzeichnis, das beim Auspacken der tar Datei erzeugt wurde
- laß ./configure laufen
- laß make laufen
- laß make install laufen
Zum Überprüfen, welche Dateien installiert würden, wenn du make install laufen lassen würdest, kannst du make -n install laufen lassen.

 

Landkarten oder Wohin von hier?

Es gibt eine Menge an Dokumentation, die du lesen kannst:


Um herauszufinden, ob die Hardware, die du benutzen möchtest, unterstützt wird, schau dir die folgenden Seiten an:
Für Drucker solltest du diese anschauen:
 

Geschichte und Philosophie

Linux begann vor 10 Jahren, als Linus Torvalds in seinem Zimmer saß und begann, ein kleines Stück Software zu schreiben, aus dem über die Jahre ein vollständiges und ausgewachsenes Betriebssystem wurde. Was einfach aus Spaß begonnen wurde, um die Grenzen damals verfügbarer Betriebssysteme zu überschreiten und mehr über die innere Arbeitsweise seines Computers zu erfahren, wurde zu einem großen Projekt, an dem immer mehr Leute teilnehmen, entweder dadurch, daß sie daran mitarbeiten oder es einfach benutzen.
Vieles hat sich seit der Anfangszeit geändert, aber ein Teil des Geistes und der Philosophie ist immer noch da. Die meiste Software für Linux ist wie das Betriebssystem selbst Open Source und steht unter der GPL. Dies bedeutet, daß du nicht nur den Quellcode sehen kannst, sondern ihn auch beliebig verändern kannst, um ihn an dein System und deine Bedürfnisse anzupassen. Durch das freie Zur Verfügung stellen des Quellcodes werden Informationen wirklich geteilt und gute Arbeit kann weiterbenutzt werden, was bedeutet, daß die Zeit genutzt werden kann, um neue Dinge zu erschaffen, statt sie damit zu Verplempern Arbeit zu wiederholen, die andere bereits gemacht haben.
Um mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten, die in anderen Teilen der Welt leben, ist es notwendig, (große) Programme sehr modular in ihrer Struktur aufzubauen. All dies macht Linux zu einem sehr flexiblen Betriebssystem, daß noch immer jeden Tag besser wird.
Viele Leute machen bei einem der vielen Projekte mit, nicht weil sie es müssen, weil sie ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, sondern weil sie Linux und seine Philosophie und seinen Geist mögen.


Ich hoffe, daß dir deine Reise ebenfalls gefallen hat und du von jetzt an immer wieder kommen wirst und vielleicht irgendwann dich sogar entscheidest, permanent hier zu wohnen oder eines Tages sogar Einheimischer zu werden.
Und wo wir schon gerade dabei sind, Weihnachten ist nicht mehr weit weg, also warum schreibst du diese Reise nicht mit auf deinen Weihnachtswunschzettel oder gibst sie einem Freund als Geschenk!?! Wenn du nur ein bißchen offen und bereit für einen aufregenden Urlaub bist, könnte dies eine wunderbare Reise werden!


Hab einfach eine Menge Spaß!

 

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