Willkommen zur November/Dezember 2003 Ausgabe von LinuxFocus
Es ist schon spät am Abend und ich überlege immer noch, was ich in diesem Editorial schreiben könnte. Wie wäre es mit SCO?
Die Produkte von SCO sind heutzutage Pressemitteilungen. Es ist klar, daß die Hauptmotivation, das Hochtreiben des Aktienkurses ist, um soviel Geld wie möglich zu machen und dann in die Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Die Verbindung zu Linux? Nun, wenn man SCO näher betrachtet, dann hat die ganze Sache nicht viel mit Linux zu tun. Sie brauchten einfach nur eine Zielscheibe.
Was gab es sonst noch in den letzen Wochen? Da war die Entscheidung über Softwarepatente in Europa. Überhaupt keine Patente mehr zuzulassen, wäre das beste gewesen, aber ansonsten können wir uns über das Ergebnis freuen.
All dies kümmert uns im Moment nicht wirklich ....
Oh ja, dieses Jahr mußte ich die Festplatten in fast allen unseren PCs und Servern, die wir haben, austauschen. Die ersten beiden wurden schon im März ersetzt und ich dachte "OK, das kann mal vorkommen", aber jetzt inzwischen habe ich die fünfte Festplatte ausgetauscht. Wieviele Computer hat der Kerl? Ich habe sieben Festplatten in fünf Computern. Alle Festplatten waren weniger als zwei Jahre alt. Die älteren laufen alle noch gut. Ich mußte die neueren Festplatten austauschen.
Die Verläßlichkeit von Software verbessert sich ständig, aber es scheint, als ob inzwischen die Hardware der schwächste Teil wäre. Die Festplattenkapazitäten steigen enorm. Als ein Ergebnis davon leidet die Qualität.
Ich erinnere mich noch an die Quantum Fireball Festplatte, 1Gb, im ersten LinuxFocusserver. Sie lief kontinuierlich 24 Stunden am Tag und lief 8 Jahre ohne Probleme.
Zu Hause eine Festplatte zu ersetzen, ist kein Problem. Normalerweise bemerkt man, daß einige Applikationen hängen oder das Abspeichern von einer Datei fehlschlägt. Man tippt "dmesg" und sieht einen IDE seek error: Es ist Zeit, eine neue Festplatte zu kaufen. Dies ist ärgerlich, aber es ist ein echtes Problem, wenn es auf einem entfernten Server auftritt. Selbst mit Redundanz und RAID muß man immer noch die Festplatte ersetzen. Die Kosten für die Dienstleistung sind meistens viel höher als der Preis einer neuen Festplatte. Ich wäre bereit, dreimal soviel für eine Festplatte zu zahlen, wenn sie dafür eine durchschnittliche Mindestlebensdauer von 8-10 Jahren hätte. Hat jemand eine Lösung? Dann wäre es schön, einen Artikel darüber in LinuxFocus zu schreiben. Ich bin sicher, daß ich nicht der einzige bin, der gerne einen wirklich zuverlässigen Rechner hätte.
-- Guido Socher
LinuxFocus.org Artikel
Graphik
Softwareentwicklung
UNIX Grundlagen
-
Man-pages schreiben
, von
Guido Socher
Endlich hast du dein langerwartetes Programm beendet und möchtest es weiterverbreiten. Damit andere das Programm auch benutzen können, brauchst du Dokumentation. Es ist Zeit, eine man-page zu schreiben.
Systemadministration
Hardware
-
Temperaturüberwachung mit Linux
, von
Stefan Blechschmidt
Dieser Artikel zeigt, wie man die Temperatur mit einem sehr einfachen und preiswerten Schaltkreis überwachen kann.
Der LinuxFocus Tipp
Der Tipp in diesem Monat zeigt, wie man die Ausgabe von syslog auf einer virtuellen Konsole anzeigen kann.
Füge dies ans Ende von /etc/syslogd.conf hinzu:
# Das ist eine Zusatzbedingung die keinen
# Einfluß auf andere Logs hat:
*.* /dev/tty8
Die Bedingung "*.*" bedeutet "alles" und tty8 ist die achte Konsole.
Man drückt einfach alt-F8 (oder crtl-alt-F8 von X11, zurück zu X11 mit alt-F7)
und sieht die Log-Ausgabe auf dem Bildschirm. In den meisten Distributionen
ist Konsole 8 ungenutzt. Welche Konsole wirklich frei ist, kann man in
der Datei /etc/inittab sehen. Die Systemlog-Konfiguration ist in
der Datei /etc/syslogd.conf.
Das ist eine sehr komfortable Lösung. Man muss nicht in /var/log/* suchen,
um zu sehen, was gerade vor sich geht. Die Log-Ausgabe auf dem Bildschirm
ist sehr hilfreich, um sein System zu tunen oder um zu sehen, warum etwas
nicht funktioniert.
Nachdem man /etc/syslogd.conf editiert hat, muss man syslog mit folgendem
Befehl neu starten:
service syslog restart (für Redhat, Mandrake)
oder
killall -HUP syslogd