von André Pascual <apascual(at)club-internet.fr>
Über den Autor:
Ursprünglich Industriezeichner, mittlerweile Professor
für automatische Fertigung, unterrichtet er CA-Design.
Graphische Datenverarbeitung, vorwiegend in 3D, ist eine seiner
Leidenschaften.
Übersetzt ins Deutsche von:
Bernhard Spanyar <bspa(at)gmx.de>
Inhalt:
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QCAD: Technisches zeichnen unter Linux
Zusammenfassung:
QCad ist ein CAD-Programm (Computer Aided Design - computerunterstütztes
Zeichnen), mit dem man leicht technische Zeichnungen oder Pläne erstellen und
modifizieren kann.
Allgemeine Anmerkungen
Unter einem "Plan" versteht man jede präzise ebene Darstellung eines reellen
Gegenstandes zum Zweck des Entwurfs oder seiner Produktion. Die Dimensionen
jedes Elementes, aus denen die Zeichnung besteht, müssen exakt eingehalten
werden, ungeachtet des Darstellungsmaßstabes. Das unterscheidet ein
CAD-Programm von einem vektorbasierenden Illustrationstool wie Sketch,
Illustrator oder CorelDraw, deren Bestimmung eine mehr oder minder getreue
Darstellung der Realität ist. Mit CAD produziert man einen Plan, der
zuallererst exakt sein muß. Bei der Illustration (Draw) produziert man vor
allem ein ästhetisches Bild.
Installation von QCad
Die für diesen Artikel verwendete Version qcad-1.4.x ist bei
Redhat und Mandrake als fertiges Paket auf der Applikations CD
enthalten. Andere Distributionen enthalten sicher ähnliche
Pakete. Man kann die neuste Version von http://www.qcad.org/ herunterladen.
QCad basiert auf der QT-Bibliothek von
TrollTech in der Version 2.2.
Ein wenig Theorie
Bevor man seinen ersten Plan beginnt, ist es nötig sich mit bestimmten
Konzepten und Definitionen des CAD auseinanderzusetzen.
Die Elemente:
Ein Element ist ein Stück Linie, welches im Programm definert ist durch seine
Art (Segment, Bogen...), seine geometrischen Positionseigenschaften
(Vertikalen, Tangenten), Anfangs- und Endpunkte die seine Ausdehnung
bestimmen (Verankerung an Schnittpunkt, Koordinaten, Zentrum...), seine
Attribute (Farbe, Dicke, Linientyp) und seine Zugehörigkeit zu einer
Arbeitsfläche bzw. Layer.
Ganz allgemein muß man, um eine Element zu konstruieren, folgendes tun:
- Arbeitspause [Layer] wählen.
- Attribute definieren
- die Form aussuchen: Gerade, Segment, Kreis, Ellipse, Punkt,
Kurve, Schraffierung, Text ...
- Die geometrischen Rahmenbedingungen der Konstruktion
festlegen: horizontal, schräg, konzentrisch, senkrecht
...
- Die Rahmenbedingungen der Verankerung festlegen: durch das
Zentrum führend, Mitte, Randbereich ...
Es läuft darauf hinaus, einen virtuellen, aber eindeutigen
Satz der folgenden Art zu konstruieren: Kreis mit Radius X
führt durch äußeren Punkte eines Elements, das man durch einen Mausklick
ausgewählt hat etc...
Diese Punkte müssen
durch einen <Linksclick> der Maus nahe am vorgesehenen Punkt
festgelegt werden, welche wiederum ausgesucht werden müssen
unter denen, die das System anbietet. Je nach gewählter Form
(Kreis, Linie) bietet QCad automatisch mögliche Punkte
an die das Element fixieren. Kein anderes Programm bietet diese
Feature.
Zum Beispiel, der Satz Horizontale Gerade, durch die Endpunkte
eines anderen Elementes wird in QCAD mit folgenden Menüs
gezeichnet:
Die Layer (Lagen):
Anderswo als Ebenen, Schichten, Pläne und Pausen bezeichnet,
bezeichnen die Layer tatsächlich virtuelles gestapeltes
Zelluloid . JedesZelluloid enthält einen Teil der Zeichnung,
als Ganzes erkennt man es, wenn man von oben auf den Stapel sieht,
dank der Transparenz. Eine Pause kann im Stapel verschoben werden,
entnommen (was nur den Teil der Zeichnung betrifft, den es
enthält), eingefroren oder unsichtbar gemacht werden. Der
Layer, auf dem man arbeitet, ist der einzig aktive in diesem
Moment. Die Operationen, die man durchführt, betreffen nur
ihn.
Sobald man einem Layer Farbattribute, Strichtypen oder
Strichdicken zuweist, erhalten alle Element, in diesem Layer diese
Attribute als Default. Bei der Erstellung einer komplexen Zeichnung
wird man einen Layer nach dem anderen bearbeiten, was es erlaubt,
einen gewissen Teil sichtbar oder unsichtbar zu machen, nur ein
Stück zu drucken, nichts anderes ausser diesem zu
modifizieren.
Die Statuszeile
Die Statuszeile befindet sich im unteren Teil des Hauptfensters.
Sie ist nicht spezifisch für CAD Programme, aber trotzdem
unerlässlich. Da es tatsächlich so ist, daß das
Ergebnis eines Kommandos mehrere nachfolgende Operationen in einer
definierten Ordnung nach sich zieht, zeigt das Programm in der
Statuslinie die nachfolgende Operation an, die es von Ihnen
erwartet, und das bis zum Ende. Es ist deshalb absolut notwendig,
die Informationen, die in der Statuszeile enthalten sind, zu lesen,
wenn man nicht riskieren will, abbrechen zu müssen mit der
Feststellung, daß dies ein +-@-#!! Programm ist.
In CAD ist das Ergebnis präzise, wenn der Zeichner
systematisch arbeitet.
Die Zeichenmethoden
Es gibt mehrere Möglichkeiten vorzugehen, mindestens zwei
davon sind hervorragend. Beide benutzen das Konzept der Skizze
basierend auf nicht-dimensionierten Geraden, aber mit exakten
relativen Positionen. Diese Geraden, heißen
Konstruktionsgeraden in DMT oder SolidWork, und Geometrien in
TSCadDraw.
Die erste Methode besteht darin, ein Profil zu erstellen, indem man
sich auf diese Geraden stützt durch verkettete Segmente, auch
Polylinien genannt, zeichnet. Die Übung, deren Realisation im
Rest des Artikels vorgestellt wird, greift darauf zurück.
Die zweite Methode besteht darin, ein Profil zu definieren, indem
man die Geraden an passenden Überschneidungen anpasst. Um das
inQCad zu machen, muß man <edit><Trim two
object> auswählen, dann auf den zu erhaltenden Teil des
ersten Elements klicken und schließlich auf das Element das
von dem Element geschnitten wird klicken.
In dieser Abbildung, wie in den folgenden, zeigen die gelben
Kästen die ausgewählte Funktion an (ANMERKUNG: Nicht von
QCad selbst koloriert) und die blauen Kreuze zeigen Ecken
an, auf die man klicken kann. Mit der Funktion <Trim object>
passt man ein Element mit Bezug auf ein Anderes an. Es ist wichtig
zuerst auf ( 1) zu klicken, den zu erhaltenden Teil des
anzupassenden Elements, und dann auf ( 2), das Element, das
das Erstere schneidet.
Für die Funktion <Abschrägung (Bevel)>, ist es
wichtig, vorher die X und Y Werte der Kante festzulegen, und
schließlich auf die abzuschrägende Element zu klicken.
Das Vorgehen ist dasselbe für eine Abrundung mit der Funktion
<Round>. Man sollte auch festhalten, daß QCad
versucht, dem Operator vorauszueilen oder in der Entscheidung zu
helfen; wenn eine Funktion aktiviert wurde, die die Auswahl einer
Element benötigt, um fortgeführt zu werden, dann
modifiziert QCad die Farbe derjenigen Element, die Nahe am
Mauszeiger liegen, und zeigt damit an, daß man diese mit
einem < Linksklick> auswählen kann. Genauso geht es auch
mit den Verankerungspunkten, die rot koloriert werden. Der
<Rechtsclick > macht die Operation in der Ausführung
nichtig und erlaubt es, bis zum Hauptmenü zurückzugehen.
Die folgende Abbildung zeigt das Ergebnis dieser verschiedenen
Anpassungen.
Praktische Umsetzung
Um ein Programm kennenzulernen, gibt es nichts besseres als es zu
benutzen. Versuchen wir, eine Zeichnung zu realisieren, die
inspiriert ist vom Logo von SEV Marchal, das ich normalerweise
für meine Anfängerkurse in numerischer Steuerung benutze.
Mit DMT10 von Mécasoft zeichnet es sich in weniger als 5
Minuten, Anmerkungen inklusive.
Einführung eines Formblattes
Dies ist nicht unbedingt notwendig für die Übung, aber
eine technische Zeichnung gehorcht Normen, die unter anderem die
Ansichtsweise und den Aspekt des Formblattes (Rahmen und
Datenblock) definieren.
Hier benutze ich ein Format, das von DMT 10 kommt und nach DXF
umgewandelt wurde, dem einzigen Dateityp, den QCad lesen und
erzeugen kann, was wiederum den Austausch in beide Richtungen mit
allen CAD - Programmen der Welt garantiert.
Einmal das Format geladen, hat man eine Abgrenzung der Zeichenzone
mit einer Nullreferenz in der Mitte der Fläche. Es empfiehlt
sich, die unnötigen Layer zu entfernen, diejenigen umzubennen,
die das Format enthalten und diejenigen hinzuzufügen, die im
folgenden Paragraphen aufgeführt werden.
Verwalten der Layer
Indem man auf die Icon klickt, die mehrere gestapelte Seiten
darstellt, öffnet man rechts vom Fenster die Zone der
Layer-verwaltung (Ebenenverwaltung). Der ausgewählte Layer
wird der aktive; er erscheint mit größerer Helligkeit.
Das Auge neben dem Namen des Layers erlaubt es, diesen sichtbar
oder unsichtbar werden zu lassen. Das offene Auge ganz rechts am
Bildschirm macht alle Layer sichtbar, genauso wie das geschlossene
Auge sie unsichtbar macht. Das Pluszeichen fügt einen Layer
zur Liste hinzu, das Minuszeichen entfernt den ausgewählten
Layer, das Symbol REN erlaubt, den gewählten Layer
umzubenennen und der Mülleimer löscht alle leeren Layer.
Jetzt brauchen wir einen Layer <Format A4>, die den Rahmen
enthält, einen Layer <Trait (Zeichnung)>, der die
Zeichnung in der Frontalansicht enthält und einen Layer <
Cotation (Anmerkungen)>, der die Maße der Zeichnung
enthält.
Eine vertikale Referenz festlegen
Diese Gerade geht durch den Ursprung (die Null) und gestattet die
Konstruktion von Parallelen auf der X-Achse. Zunächst
aktivieren Sie den Layer <Trait (Zeichnung)>; dann
wählen Sie einen kontinuierlichen Strichtyp mit Dicke 1 und
Farbe Rot (Punkt 5) aus, dann konstruieren Sie den "Satz"
<Gerade> <Vertikale (1)> <durch absolute Koordinaten
führend (2)> <0,0 eingeben (3)> <Linksklick>.
Eine Parallele zu 60 erstellen
Wenn nötig, gehen Sie zurück zum Hauptmenü mit mehreren
Rechtsklicks und konstruieren folgenden Satz: <Gerade>
<Entfernt (Create parallels)><60 eingeben> und
nähern Sie sich der Positionsmarke der ersten Referenzgeraden. Sie
wird daraufhin grau und durchsichtig und entsprechend der Position
des Pointers schlägt QCad vor, die Parallele zu
erstellen, entweder zur Rechten oder zur Linken der Referenz.
Positionieren Sie den Pointer leicht zur Linken und
<Linksclick>. Eine Gerade in Cyan wird angelegt.
Die anderen Geraden konstruieren
Die Funktionen sind meistens modal, das heißt, daß sie
aktiv sind, solange sie nicht von einer anderen ersetzt werden.
Demzufolge ist <Gerade> <Entfernt von> weiterhin aktiv.
Es reicht, den Wert 60 durch 50 (Vertikale 2) zu ersetzen und zu
klicken, und dann 50 durch 25 (Vertikale 3) zu ersetzen und dann zu
klicken. Fahren Sie genauso fort für die horizontalen Geraden,
die definiert werden mit Bezug auf die Referenz bei 0 (Horizontale
4). Zeichnen Sie die Horizontalen (5) und (5') mit Entfernung 60,
dann (6) mit Entfernung 30, und schließlich (7) mit
Entfernung 40.
Die linke Hälfte des Profils konstruieren
Wir verlassen uns dabei auf die Konstruktionsgeraden, die wir
gerade gezeichnet haben. Man muß wieder zurück ins
Hauptmenü mit <Rechtsklick> und wählt aus
<Gerade (submenu lines)> <Polylinien (Create lines)>
<durch die Kreuzung führend (Snap automatically to
...)>. Von diesem Moment an, sobald wir den Mauszeiger nahe bei
einer Kreuzung von Geraden positionieren, wird diese durch einen
roten Kreis markiert. Wenn diese Kreuzung geeignet ist als Beginn
eines Zeichensegmentes, dann machen Sie <Linksklick>, bewegen
sich bis zur nächsten Kreuzung und machen erneut
<Linksklick>. Ein Segment ist gezeichnet. Aber da die
Funktion modal ist, wird dieser letzte Punkt, der das Ende des
Segments ist, das wir gerade gezeichnet haben, gleichzeitig auch
der Anfang des nächsten Segments sein. Das erlaubt das
Zeichnen von geschlossenen Konturen, unerlässlich für
eine Schraffur. Wenn man sie einmal nicht für ein
zusätzliches Segment braucht, dann unterbricht ein
<Rechtsklick> die aktive Funktion, beendet sie aber nicht.
Also, für dieses 1/2 Profil, wählen sie einen
kontinuierlichen Strichtyp, Dicke 2 und Farbe Blau wie aufgezeigt
in Punkt 1 auf Abbildung QCad10 (unten). Dann <Linksklicken> auf 2,
3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und schließlich <Rechtsklicken>.
Das 1/2 - Profil ist fertig. Einfach!
Das Ergebnis editieren
Man versteht unter Editieren jegliche Modifikation von etwas
Existierendem. Eine Einpassung oder eine Abschrägung zu einem
gezeichneten Profil hinzufügen, oder ein Segment löschen,
das sind alles Modifikationen. Was auch immer die anzubringenden
Änderungen sind, eine generelle Herangehensweise ist zu
respektieren. Zuerst wählen Sie die Funktion <Edit (1)>
aus, die ein Untermenü aller möglichen Modifikationen
öffnet. Wählen Sie die gewollte Funktion aus, zum
Beispiel <Löschen (2)>, die ein Untermenü zur
Auswahl öffnet: Kontur, alle Elemente, Eines nach dem Anderen
... . Dies erlaubt, den Umfang der Modifikation zu wählen.
Wenn man zum Beispiel auswählt <Eines nach dem Anderen (Tag
single element) (3)>, Designer Element (4) und dann der Aktion
zustimmt mit einem <Linksklick> auf das Pfeilicon (5), dann
wird das gewählte Element gelöscht. Beachte Sie bitte,
daß die Funktion <Eines nach dem Anderen> ein Toggle
ist: wenn man auf ein Element klickt, dann wird es gewählt,
nochmal daraufklicken und es wird "ent-" wählt. Dies erlaubt
es, bestimmte Element aus einer globalen Selektion herauszunehmen.
Die Basis des Ohrs einpassen
Zurückkommend zum Haupmenü, löschen wir die
Konstruktionsgerade, benannt 1 auf der Abbildung QCad12, und
wählen <Edit> <Verbinden (Round)> <Radius
10> <Einpassen (trimming)>. Wir bestimmen die
einzupassenden Elemente, dann bewegen wir den Mauszeiger nahe an die
zu erstellende Abrundung. Qcad schlägt dann
mögliche Lösungen vor. Wenn eine passende Abrundung
vorgeschlagen wurde, ein <Linksklick> hält die
Abrundung fest und passt die Element an.
Das spiegelbildliche 1/2 Profil erstellen
Mit einem bestehenden 1/2 Profil wäre es unsinnig, ein
weiteres zu zeichnen, deshalb genügt es, ersteres symmetrisch
zu duplizieren, um ein komplettes Profil zu erhalten. Wir
wählen <Edit> <Spiegelung (Mirror Object)>
<Zusammenfassen (Tag Range)> <Punkt (Snap to nothing)>
und zeichnen ein Fenster um das 1/2 Profil (gelbe Einrahmung in
Abbildung QCad13). Das Profil ist ausgewählt: Es wird rot. Wir
führen einen <Rechtsklick> aus: Wir kommen zum
ausgewählten Untermenü zurück. Wir validieren, indem
wir auf das Pfeilicon klicken. Wir kommen erneut zurück zum
Verankerungsuntermenü: Wir wählen <Endpunke
(Snap to endpoints)> und bestimmen die Punkte 1 und 2 in der
Abbildung QCad13 (nächstes Bild). Eine Dialogbox "Mirror" erscheint. Wenn man darin
den Wert 0 eingibt, wird das 1/2 Profil verschoben, wenn man den
Wert 1 eingibt, wird es dupliziert. Deshalb muß man den Wert
1 eingeben und auf <Ok> klicken. Und das Profil ist fertig.
Die Augen zeichnen
Indem man das verwendet, was wir bis jetzt gesehen haben,
können wir auch das linke Auge zeichnen. Wieder benutzen wir Konstruktionsgeraden und zeichnen eine Polylinie von Schnittpunkt zu Schnittpunkt.
An den unten mit grünen Kreuzen markierten Punkten rundet man
das Profil mit einem Radius von 5 ab. An den mit magenta frabenen Kreuzen
markierten Punkten rundet man mit dem Radius 25 ab.
Schließlich löscht man die Konstruktionsgeraden und verdoppelt das linke Auge durch Spiegelung (Punkt 4).
Alle nötigen Kommandos für diese
Operation wurden bereits dargelegt.
Die Maße anbringen
Maße sind keine Stärke von QCad: Es ist
unmöglich, Toleranzen anzugeben oder anderswohin als in die
Mitte des angrenzenden Striches zu schreiben. Dieser letzte Punkt
hat zur Folge, daß die Größe der Zeichen
geändert wird mit Bezug auf den vorhandenen Platz zwischen
zwei Bezugsstrichen, was dem Ganzen einen komischen Aspekt gibt.
Wie dem auch sei, um Anmerkungen zu machen, muß man: Sich auf
dem Anmerkungslayer positionieren. Wir wählen adäquate
Strichattribute aus, besonders eine Dicke von 1 und eine Farbe
verschieden von anderen Strichen, einzigartig wenn möglich.
Das ist aber keine Pflicht. Wir wählen <Anmerkung (Submenu
dimensions)> <Anmerkungsart Horizontal oder Vertikal oder
Ausstrahlend ... > <Endpunkte, um Hilfslinien zu
verankern, oder bestimmte Kreuzungen (Snap manually to ... )>
<Punkt (Snap to nothing), um die Position der Dimension
festzulegen>. Das Wechseln von einer Art der Verankerung zu einer anderen zu
wechseln, wird durch die Nutzung von Tastaturabkürzungen
erleichtert: F für <Punkt>, E für
<Endpunkte>, X für <Automatische Kreuzung>
etc.. Die Punkte A, B und C sind schwierig mit Maßen zu
versehen.
Einen Schnitt erstellen: Vorbereitung
Die Darstellung eines dreidimensionalen Objektes in 2D macht
mehrere Ansichten angeordnet nach bestimmten Zeichennormen notwendig
und sei es auch nur, um die Dicke des Objektes zu zeigen. Unsere
Zeichnung stellt ein Stück von 20 mm Dicke dar, bearbeitet in
der Tiefe auf 5mm. Dies so zu sagen, ist nicht explizit genug und
eine Schnittsicht wird nötig. Dazu wird der Layer
<Cotation (Anmerkungen)> unsichtbar gemacht mit einem
Doppelklick auf das Icon mit dem offenen Auge. Einen Layer
<Coupe (Schnitt)> hinzufügen mit der Option "+" im
Verwaltungsmenü für Layer. Die Attribute eines
genormten Schnittstriches (ein Punkt, ein Bindestrich) mit
Dicke 1 aktivieren. Die Ebene des Schnittes ziehen mit
<Gerade> <Polylinie> <Am Gitter entlang (Snap to
grid points)> derart, daß es annähernd zwischen den
Augen durchführt.
Die Schnittansicht umreissen
Beim industriellen Zeichnen ob auf dem Brett oder mit CAD, es
muß immer eine Korrespondenz zwischen den Ansichten geben.
Dementsprechend stellen die verschiedenen darzustellenden "Dicken"
keine Schwierigkeiten dar. Wir benutzen einfach wieder
Konstruktionsgeraden die durch die Kantenkreuzungspunkte mit der
Schnittgeraden laufen:
Den Schnitt zeichnen und schraffieren
Sich auf die Konstruktionsgeraden stützend zeichnet man das
Schnittprofil mit einer Polylinie, die die Attribute der
vorhergehenden Sicht hat (1 auf der Abbildung QCad18, nächstes Bild).
Wir modifizieren die Eigenschaften der Linien für die
Schraffur (2). Wir wählen <Schraffieren (Create
hatchings)(3)> <Gebiet (Tag range)> <Snap to nothing>
und ziehen ein Fenster um
die Schnittsicht, die dann ausgewählt ist (4). Bestätigen (5).
Eine Dialogbox "Create hatchings" erscheint. Wir wählen
passende Schraffurparameter aus (6). Wir bestätigen mit Ok (7).
Wenn alles gut gelaufen ist, dann erhält man eine schraffierte
Sicht (8).
Und schließlich der Abschluß
Der Schnitt, wie er hier dargestellt ist, ist
gemäß den Regeln des industriellen Zeichnens nocht nicht
komplett.
Er wird ein Schnittansicht, sobald man zwei fehlende Kanten auf
Höhe der Augen hinzufügt. Man sieht im Schnitt das Material über den
Augen und muß das in der Zeichnung zu Ausdruck bringen. Man fügt die Linien wie folgt
hinzu, <Gerade> <Polylinie (Create lines)>
Die Zeichnung ist fertig. Es bleibt nichts weiter, als den
Datenblock im Papierrahmen zu füllen. Ich überlasse es Ihnen die
Textfunktion zu entdecken.
Schlussbemerkung
Die Linux CAD-Anwendungen unter GPL sind nicht sehr zahlreich. Es
ist deshalb angebracht, den Autoren von QCad Ehrerbietung zu
erweisen und ihnen zu danken, für den Nutzen, den sie der
Community geben. Wenn es im Moment auch nicht dabei ist,
industrielle Anwendungen vom Typ Cadkey, AutoCad oder DMT zu
entthronen, so bleibt es doch ein gutes Lerntool und für nicht
zu komplexe Pläne. Man kann aber die Schwäche der
Maßfunktion bedauern, das Fehlen von Verkleidungsfunktionen
(Rauhheit, geometrische Toleranzen, Schnittplan ...) und die
numerische Einschränkung der geometrischen Randbedingungen.
Aber man kann sich zur Einfachheit der Handhabung
beglückwünschen, zur einfachen und angenehmen Benutzeroberfläche,
zur Mächtigkeit der Einbindungs- und Schraffurfunktionen, zur
Wahl des DXF Formats und keinem proprietären Format ... . Und
zu vielen anderen zu entdeckenden Sachen, was ziemlich einfach sein
dürfte. Als Beweis, ich habe QCad und seine
Möglichkeiten beim Benutzen entdeckt.
Ohne die Dokumentation zur Kenntnis zu nehmen, die
auf Englisch für mich total obskur bleibt. Dies festgestellt
hat sich die Optik von CAD in letzter Zeit radikal geändert.
Es wird weniger eine Frage davon werden, 2D Zeichnungen zu
produzieren, um ein dreidimensionales Objekt zu
repräsentieren. Sondern, mit Hilfe performanter Tools und
Volumenmodellierer mit varierenden Parametern, erarbeitet man ein
3D Modell komplett definiert in Form und Dimension, wobei es dem
Programm zufällt, automatisch die Pläne, Anmerkungen und
das Listung der numerischen Steuerung zu erstellen. Das wären
ProEngineer, SoldConcept, Catia, Solid Edge oder Think3D... . Ich
hab's vergessen. Wann wird es diese Anwendungen unter Linux geben?
Im Moment haben wir QCad und CAM Expert, seinen
kommerziellen Bruder, ausgestattet mit einer zweiachsigen CAD
Funktion, und alte MS-DOS Produkte, wie DMT10 von Mécsoft
Industrie, die perfekt unter der Linux Dosemulation funktionieren, wie
man im folgenden Bild sehen kann.
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