von Guido Socher (homepage)
Über den Autor:
Guido ist ein Gentoo Fan weil diese Linuxdistribution ihm
volle Kontrolle über den Installationsprozess gibt. Mehr Kontrolle
als jede andere Distribution.
Übersetzt ins Deutsche von:
Guido Socher (homepage)
Inhalt:
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Gentoo Linux
Zusammenfassung:
Gentoo Linux benuzt ein Paketmanagementsystem das mit Quellcode arbeitet.
Es kann auch vorkompilierte Pakete installieren abere normalerweise
benutzt man Quellcode. Gentoo unterscheidet sich stark von allen
etablierten kommerziellen Linuxdistributionen.
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Einführung
Alle kommerziellen Linuxdistributionen bieten inzwischen eine
Installation die fast automatisch verläuft. Man beantwortet einige
einfache Fragen, partitioniert die Festplatte und danach übernimmt
die automatische Hardwareerkennung das Steuer. Einige Minuten später
ist alles installiert und man muss sich einfach nur einloggen.
Viele Leute mögen diese Art der Installation, weil sie sehr einfach
ist und man praktisch nichts über seine Hardware wissen muß.
Es gibt jedoch auch einen Nachteil: Man hat keine Ahnung wie das
System wirklich funktioniert. Sollte sich später irgendein Konfigurationsproblem ergeben, dann hat man oft keine Ahnung woher es kommen könnte, welche
Datei zu ändern ist, oder welches Konfigurationsprogramm zu starten ist.
Gentoo ist anders
Gentoo ist ganz anders als die bekannten kommerziellen Distributionen.
Fast nichts geht automatisch. Die meiste Konfiguration wird mit
einem Texteditor von Hand vorgenommen und die Installation braucht im
allgemeinen viel länger.
Die Gentoo Installation ist wie einen Linuxkurs. Man lernt sehr
viel über das System während der Installation. Alles geht Schritt für
Schritt von Hand aber anschließend kennt man sich aus und versteht Linux.
Gentoo benuzt spezielle Compilerflags die den Code für die CPU des
Rechners optimieren. Außerdem kann man wählen bestimmte Pakete mit oder ohne
optioniale Funktionalitiät zu kompilieren. Das Endergebnis ist ein System das genau
für die persöhnlichen Ansprüche konfiguriert ist.
Die Installation von Gentoo ist Kommandozeilenbasiert.
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Package-management
Gentoo ist Quellcode basiert. Mit anderen Worten man installiert den Quellcode
wie er vom Entwikler veröffentlicht wird mittels eines automatischem
Compile- und Installationssystem names emerge/ebuild.
Emerge benutzt dazu Anweisungen aus einem Verzeichnisbaum
unter /usr/portage. Unter /usr/portage gibt es dann Unterverzeichnisse
mit Scripts zum bauen des Paketes. Das Verzeichnis /usr/portage/app-editors/
enthält z.B. ebuild Scripts um alle möglichen Editoren zu installieren.
Unter /usr/portage/packages kann man vorcompilierte Pakete in
Binärformat haben. Dieses Verzeichnis kann man nutzen um die
Installation von Gentoo zu beschleunigen. In /usr/portage/distfiles
kann man den rohen Quellcode wie er vom Entwickler kommt kopieren.
Wenn die Datei schon in /usr/portage/distfiles gefunden wird, dann braucht
emerge die Dateien nicht über das Netz herrunterladen.
Ein sehr wichtiges Feature sind "USE flags" in
/etc/make.conf. Einige Applikationen bieten Konfigurationsoptionen (z.B.
mit mysql oder Athena widget anstatt Qt, OSS und nicht alsa Sound ...).
Indem man die richtigen USE Flags benutzt kann man die Konfiguration
beeinflussen.
Hier ist ein Beispiel wie man emerge nutzt um den vim Editor
zu installieren:
emerge -k app-editors/vim
oder einfach
emerge -k vim
Die Option -k bedeutet: Nimm ein vorkompiliertes Paket falls es
vorhanden ist andernfalls, lade vim herrunter und baue ihn vom
Quellcode. Vor der Installation kann man mit der Option -p
auch testen was passieren würde wenn man "emerge -k vim" benutzen würde:
emerge -k -p vim
Dieser Befehl listet auch alle abhängigen Pakete die vorher installiert
werden müssen ("-p" wie englische Wort pretend).
Benutzer die vorher redhat hatten werden sich über "epm" freuen.
Das ist im prinzip der "rpm" Befehl für gentoo. Um z.B herauszufinden
zu welchem Paket eine bestimmte Datei gehört gibt man folgendes ein:
epm -qil -f /die/Datei
Die Syntax ist identisch mit redhat rpm wie man sehen kann.
Eine zeite Möglichkeit wie man Paketinformatione anzeigen kann, ist
qpkg. qpkg ist auch sehr gut aber die Syntax ist anders als bei rpm.
Um z.B alle installierten Pakete aufzulisten gibt man foldendes ein:
qpkg -I -nc
Installation
Gentoo braucht eine gute Netzwerkverbindung (DSL oder besser).
Es ist theoretisch möglich nur mit CDs zu arbeiten, aber meiner Meinung
nach ist das nicht realistisch. Es wird immer Pakete geben, die man gerne
installieren möchte und die nicht auf der CD sind. Gentoo hat sehr
viele Pakete (oder ebuild Bauanweisungen um korrekt zu sein).
Ich würde jedem, der Gentoo zum ersten mal testen möchet, empfehlen
von CD zu installieren und mit "state3" zu starten. Das "state3"
tar-Paket ist ein vorkompiliertes Basissystem. Imdem man "state3"
benutzt spart man viel Zeit.
Abgesehen von dieser Empfehlung möchte ich nicht weiter ins Detail gehen,
da es sehr gute Installationsanleitungen gibt.
Da ist der sehr detaillierte
User Guide (pdf, 1102643 bytes) und ein Quick Guide (pdf, 17899 bytes). Man sollte den
User Guide vorher einmal lesen und während der installation
sollte man eine Kopie des Quick Guide auf Papier zur Hand haben.
Gut sind auch die die Installationsanleitugn von gentoo 1.4 (pdf, 92926 bytes).
Diese Anleitung ist im großen und ganzen noch für gentoo 2004.0 gültig,
liegt aber in der Länge zwischen den 117 Seiten des User Guide und
dem Quick Guide.
Ein großer Vorteil von Gentoo ist, dass man die Installation
jederzeit unterbrechen kann. Wenn man irgend ein Problem nicht lösen
kann un-mounted man einfach die Partitionen, untersucht das Problem mit
Google oder ließt die Dokumentation und wenn man fortfahren möchte
mounted man die Partitionen wieder.
Ich empfehle die ISO Images für CD1 und CD2 herrunterzuladen, aber
nur CD1 zu brennen. CD1 ist die Hauptinstallations-CD und kann auch
als ein hervorragendes Rettungssystem benutzt werden.
CD2 enthält nur vorkompilierte Pakete und man wird sie nie wieder
brauchen es seidenn man möchte eine Reihe von Gentoo Rechnern installieren.
Die Imagedatei von CD2 kann man über das loopback Device unter /usr/portage/packages mounten:
mkdir /usr/portage/packages
mount -o loop -t iso9660 packages-pentium3-2004.0.iso /usr/portage/packages
# Anmerkung: der Name der ISO Datei ist durch den richtigen Namen für
# den CPU Typ des Rechners zu ersetzen.
Das war's
Am Ende der Hauptinstallation befindet man sich auf der Kommandozeile.
Man muss jetzt also not X11, KDE, xfcd, .... installieren.
Danach wird man XF86Config von Hand editieren und X11 mit dem Befehl
startx starten. Wenn das funktioniert hat kann man die Konfiguration
für gdm oder kdm editieren, um einen Bildschirm zum grafischen Anmelden
am Rechner zu erhalten.
Die Tatsache, daß die Installation mit nur einer Kommandozeile endet
mag ein Schock für einige sein. Der Vorteil ist jedoch, daß man wieder
die volle Kontrolle hat und Schritt für Schritt entscheiden kann,
wie die grafische Oberfläche aussehen soll.
Zusammenfassung
Gentoo is ein System für den erfahrenen UNIX/Linux nutzer.
Man braucht eine gute Netzwerkverbindung, z.B DSL, um Gentoo
effizient zu nutzen. Einige Seiten bieten Gentoo zum Kauf an,
aber man kann auch die ISO Images herrunterladen, weil man ohnehin
eine DSL Verbindung braucht.
Besser als die Installations CDs wären einige DVDs mit einem
Schnappschuß aller gentoo distfiles und dem entsprechenden
portage Tree. Solch ein Satz DVDs würde es erlauben Gentoo
völlig ohne Netzwerk zu installieren und würde es möglich
machen eine alte Installation über viele Jahre zu pflegen.
Fall du irgendwann mal jemanden findest, der so etwas anbietet, dann
melde dich. Ich würde solche DVDs kaufen.
Die Installation von Gentoo braucht Zeit und besteht aus vielen
Schritten aber die Anpassung und Optimierung macht einen
großen Unterschied. Der Geschwindigkeitsvorteil ist nur etwa 3-5% aber
die USE Flags sind wichtig.
Man kann wirklich fühlen, dass diese Installation die eigene Installation
ist und nicht die Idee eines Produktmanagers.
Speziell auf einem Desktoprechner ist es gut wenn man "sein eigens System"
hat, das genauso konfiguriert ist, wie man es braucht.
Ich war schockiert als ich Gentoo das erste mal sah aber inzwischen
benutze ich es seit mehr als 6 Montate und ich möchte nie wieder
eine andere Distribution haben. Gentoo gefällt mir sehr gut.
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